4.2.3.1 Bestandsaufnahme
Grundwasser
Der erste Grundwasserleiter wird unterhalb des Weichschichtenhorizonts von ca. 15 m bis 20 m mächtigen holozänen/weichseleiszeitlichen Sanden gebildet. Die Basis bildet der Lauenburger Ton bei ca. NN -24 m bis NN -26 m. Der Grundwasserstand staut sich auf den Kleischichten bei etwa 0,00 m ü. NN ein. Jahreszeitlich können die Grundwasserstände durchaus die Geländeoberkante erreichen.
Die Flächen sind als grundwassernahe beziehungsweise grundwasserbeeinflusste und besonders empfindliche Standorte eingestuft. Die Bodenaufbauten eignen sich nur bedingt für die Versickerung von Oberflächenwasser.
Der Geltungsbereich befindet sich im Wasserschutzgebiet Curslack / Altengammme Zone III.
8028-G003, Grundwasserschaden mit LCKW, Fahne Chrysanderstraße
Der Grundwasserschaden befindet sich z.Zt. in der Detailuntersuchung. Es handelt sich um eine Grundwasserverunreinigung mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW), die das Plangebiet in südwestlicher Richtung unterströmt. Die LCKW-Belastung wird überwiegend im unteren Bereich des Grundwasserleiters angetroffen. Die Grundwas-serfahne ist erkundet und gesichert. Mit der erfolgten Bodenteilsanierung ist die Quellensa-nierung abgeschlossen.
8028-G002, Grundwasserschaden mit BTEX und Cyaniden
Der Grundwasserschaden befindet sich innerhalb der LCKW-Fahne Chrysanderstraße (8028-G003). Die festgestellte Schadstoffbelastung mit BTEX und Cyaniden wurden im oberen Bereich des Grundwasserleiters nachgewiesen, die LCKW Belastung dagegen im unteren Bereich. Das Gefährdungspotential durch die Bodenverunreinigungen wurde durch die Bodensanierungen weitgehend entfernt. Die letzte Bodensanierung erfolgte 1996. Im Anschluss daran wurde mit der Grundwassersanierung begonnen, die bis heute im Betrieb ist.
Zur Lage der Grundwasserschäden vgl. Anlage 9.3.
Oberflächengewässer
Am westlichen Rand des Plangebiets verläuft auf einer Gesamtlänge von 1,2 km und einer Breite zwischen 25 und 50 Metern der Bergedorfer Schleusengraben, der ehemals als Verbindungskanal für den Warentransport zur Dove Elbe errichtet wurde. Im überwiegenden Teil verfügt der Schleusengraben über ein steiles Ufer mit Gehölzbewuchs. Zum Teil ist das Ufer mit Bauwerken befestigt. Der über die Krapphofschleuse gesteuerte mittlere Wasserstand liegt bei 1,20 m ü. NN, Schwankungen zwischen 1,00 und 1,40 m ü. NN sind möglich.
Der Schleusengraben ist einer von 33 Oberflächenwasserkörpern im Hamburger Stadtgebiet, die auf Grund der Größe ihres Einzugsgebiets der Berichtspflicht der Europäischen Union unterliegen. Das gesamte Gewässersystem der Bille mündet in den Schleusengraben, so dass dieser, über die Dove-Elbe, die einzige Verbindung zur Elbe darstellt. Ökologisch betrachtet kommt dem Schleusengraben daher eine sehr hohe Bedeutung zu. Die Obere Bille und die Dove-Elbe in Hamburg sind als Fischgewässer gemäß EG-Fischgewässerrichtlinie ausgewiesen. Der Schleusengraben gehört somit zu einer Gewässerachse, die bis 2015 vorrangig zur Zielerreichung des guten ökologischen Potenzials zu entwickeln ist.
Oberflächenentwässerung
Die Versickerung von Niederschlagswasser ist innerhalb der Brachflächen noch vollflächig möglich. Die übrigen Bereiche sind fast vollständig versiegelt und das Niederschlagswasser wird über Siele in der Straße Lehfeld und dem Curslacker Neuer Deich abgeleitet. Diese Siele leiten in die Vorflut Schleusengraben ein. Einige vorhandene Betriebe leiten das anfallende Niederschlagswasser direkt in den Schleusengraben ein.
Ein etwa 2.000 m² großes Rückhaltebecken wurde im Süden für die Sammlung und Klärung des anfallenden Niederschlagswassers von den Straßen und Bauflächen angelegt (vgl. Ziffer 5.10).