Planungsdokumente:

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Inhaltsverzeichnis

Begründung

6.3.1 Nutzung

Historie

Bis zur Errichtung des Seefliegerhorstes der deutschen Luftwaffe wurde das Kasernengelände "Auf der Freiheit“ überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Durch den Bau der Angelner Kleinbahn um 1882 wurde das Gelände nach Norden abgegrenzt (heute Wanderweg). Im Nordwesten der Liegenschaft entstand die Lederfabrik Knecht & Wördemann (heute städtischer Bauhof) mit nach Süden angrenzenden Schlammbecken, die später als Kläranlage ausgewiesen wurden. Seit 1920 bestand z.B. das Stabsgebäude (Nr. 43) zunächst als Meierei, später als Schlachthaus und als Fischfabrik. Im südlichen Bereich der Fläche befanden sich ein Sportplatz, eine Gaststätte und ein Umkleidehaus mit Tribüne (Nr. 46).

Ab 1934/35 diente der Seefliegerhorst der Grundausbildung der Luftwaffe, später der Marine. Im Bereich der benachbarten ehemaligen Zuckerfabrik wurden in Hallen Wasserflugzeuge gewartet. Nach Kriegsende waren auf der Liegenschaft britische und norwegische Einheiten  stationiert (1946-1954). Ab 1953 ging die Liegenschaft in das Eigentum der Bundesrepublik Deutschland über und wurde von 1956 bis Anfang 2004 von verschiedenen Einheiten der Bundeswehr, z.B. der Luftwaffe und den Pionieren, genutzt.[27]

Städtebauliche Situation

Bebauungsform / Gebäudeform / Gebäudehöhen / Geschossigkeit

Aufgrund der militärischen Nutzung war das Plangebiet durch eine weiträumige städtebauliche Struktur gekennzeichnet. Zwischen den überwiegend zweigeschossigen Gebäuden finden sich z.T. überdimensionierte Freiflächen, welche sowohl als versiegelte Fahrzeugstell- und Rangierflächen als auch in Form großflächiger Grünflächen ausgebildet sind.

Der überwiegende Teil der Gebäude im Plangebiet diente als Unterkunfts-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude und bildet den größten Teil des historischen Gebäudebestandes. Südlich des Noores besteht in dem Gebäudeensemble um das ehemalige Wirtschaftsgebäude (Nr. 33) der Schwerpunkt der ehemaligen Nutzungen für Unterbringung und Verwaltung (Nr. 43) sowie das Offizierswohnheim und der Offiziersclub. Die Gebäudelängen von ca. 50 m definieren einen eher untypischen räumlichen Maßstab im Verhältnis zum Gebäudebestand der nahe gelegenen Altstadt Schleswigs.

Im Sinne einer Vergleichbarkeit mit dem städtebaulichen Gefüge der Stadt Schleswig können verschiedene Teilbereiche des Plangebietes als im Zusammenhang bebaute Areale verstanden werden. Die grundstücksbezogene Bebauung (Maß der baulichen Nutzung) wurde für Teilbereiche erhoben und liegt z.B. im südlichen Teilbereich bei einer Grundflächenzahl (GRZ) zwischen ca. 0,06 und ca. 0,24.

Die Angabe dieser niedrigen GRZ spiegelt vor allem die bestehende weiträumige, gestreute Baukörperverteilung im Plangebiet wider. Der hohe Versiegelungsgrad durch Hofflächen, Zufahrten etc. bleibt bei dieser überschlägigen GRZ-Bestimmung unberücksichtigt. Der tatsächliche Versiegelungsgrad der im Zusammenhang bebauten Flächen ist auf mindestens 30-35% einzuschätzen.

Südlich der Noor-Mündung bestand eine Hafenanlage, die bis zur Schließung der Kaserne durch die Schleswiger Segelkameradschft e.V. (SSK) als Yachthafen genutzt wurde. Die frühere Nutzung durch das Pionierbataillon u.a. mit Übersetz-Fähren wurde 1995 eingestellt. Der SSK standen ca. 50 Liegeplätze an Stegen und Heckpfählen zur Verfügung.[28] Eine Weiterführung der Hafennutzung an dieser Stelle ist nicht geplant.

6.4. Verkehrserschließung

6.4.1 Straßen

Die überörtliche Erschließung der Stadt Schleswig erfolgt an die Autobahn A 7 (Hamburg- Flensburg) über die Zu- und Abfahrten Schleswig-Jagel und Schleswig-Schuby. Die Stadt grenzt nördlich an die Bundesstraßen B 201 (Husum-Schleswig-Kappeln) und südlich an die B 76 (Kiel-Eckernförde-Schleswig-Flensburg). Westlich tangiert die B 77 (Itzehoe-Rendsburg-Schleswig) die Stadt.

Derzeit ist das Gebiet nur durch zwei Zufahrten an die Stadt Schleswig angebunden. Das Kasernengelände liegt direkt am Ufer der Schlei und grenzt im Westen an die Altstadt Schleswigs. Die örtliche Gebietserschließung erfolgt über die Pionierstraße im Osten (B-Plan Nr. 88) und den Holmer-Noor-Weg / Knud-Laward-Straße im Westen.

Die gebietsinterne Erschließung des Plangebietes war überwiegend der militärischen Nutzung angepasst. Zwischen der westlichen und östlichen Hauptzufahrt erstreckt sich die Haupterschließung. Sie ist in ihrem Ausbaustandard auf die Aufnahme von Schwerlastverkehr ausgerichtet. An diese Haupterschließung wirken die Erschließungen der einzelnen Teilgebiete "angehängt“. Hierzu gehören die Gebäude der Bereiche südlich des Holmer Noores.