Landschaftsbild
Das Landschaftsbild der Stadt Schleswig
bildet sich aus den Landschaftselementen eines markanten Reliefs der
eiszeitlichen Endmoränenlandschaft, des Niederungsgebietes des Schleigletschers
und der Schlei selbst.
Das Stadtgebiet von Schleswig
umfasst eine Gesamtfläche von 2.430 ha. 21% der Gesamtfläche (500 ha) sind
Wasserflächen, die zum größten Teil der Schlei direkt zuzuordnen sind. Landwirtschaftliche
Nutzung erfolgt auf 34% der Flächen, wobei Acker- und Grünlandnutzung auf je
50% der Flächen erfolgt. Auf städtisch geprägte Nutzung entfallen 39% der Gesamtfläche,
wovon 3% als Erholungsflächen dienen. Nur 6% der Gesamtfläche werden von Wald
eingenommen. Insgesamt werden im Stadtgebiet 298 ha von wertvollen Biotopen eingenommen,
davon fallen 124 ha auf Wald, die restlichen Biotope sind meist Feuchtgebiete.
Aufgrund der militärischen
Vornutzung ist das Plangebiet durch eine weiträumige städtebauliche Struktur
gekennzeichnet. Damit besteht eine Vorbelastung des Landschaftsbilds durch die
bestehende Bebauung. Zwischen den überwiegend zweigeschossigen Gebäuden finden
sich z.T. überdimensionierte Freiflächen. Die meisten Gebäude im Plangebiet
dienten als Unterkunfts-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude und bilden den
größten Teil des historischen Gebäudebestandes. Gebäudelängen von ca. 50 m definieren
einen untypischen räumlichen Maßstab im Verhältnis zum Gebäudebestand der nahe
gelegenen Altstadt Schleswigs.
Der visuelle Eindruck des
Kasernengeländes wird durch die offenen Grünflächen (Zierrasen mit
Einzelgehölzen), die Gebäudeflächen und den Flachwasserbereich mit seinen
begleitenden Gehölzstrukturen des Holmer Noors dominiert. Neben Wiesenflächen
stellen Grünflächen mit älteren Gehölzbeständen, insbesondere im südlichen Geltungsbereich,
die prägenden Vegetationsformen im Untersuchungsbereich dar. Mit dem Vorkommen
an Gehölzen gehen vielfältige optische und akustische Erlebnisqualitäten dieser
Vegetationsform einher, die zum Teil jahreszeitliche Varianten aufweisen, teils
kontinuierlich wahrnehmbar sind.
Die vorhandenen Biotoptypen, die
Oberflächenform und die Gebäudestruktur bieten nur eine beschränkte Vielfalt an
Landschaftsbildaspekten. Unter Berücksichtigung des Anteils der anthropogen überprägten
Elemente (Gebäude, Verkehrsflächen) gegenüber naturnahen Strukturen ist die
Natürlichkeit des Landschaftsbilds als mittel einzustufen. Dieses Verhältnis
zwischen Flächen mit ursprünglichem und beeinträchtigtem Charakter der Natur-
bzw. Kulturlandschaft bewirkt einen mittleren Grad der Eigenart (vgl. KNOSPE
1998).
Eine Vorbelastung des Landschaftsbilds
besteht durch die vorhandene heterogene, unmaßstäbliche Bebauung und
Topographie (v.a. großflächig versiegelte Bereiche, Gebäude). Die Einsehbarkeit
von der nördlich an den Geltungsbereich angrenzenden Bebauung und von der
Schlei aus auf den Planungsstandort ist relativ hoch. Somit weist das
Landschaftsbild des Kasernengeländes aufgrund der Ausprägung von offenen
Bereichen sowie der fehlenden Verdeckung der visuell störenden Elemente durch
die vorhandenen Vegetationsstrukturen eine hohe Verletzlichkeit auf (vgl.
KNOSPE 1998).
Für das Plangebiet werden der
landschaftsästhetische Eigenwert als mittel und die Fernwirksamkeit dieser Landschaftsbildeinheit
ebenfalls als mittel eingestuft.
Erholung
Der Landschaftsrahmenplan stuft
die Schlei und den Geltungsbereich als Gebiet mit besonderer Erholungseignung
ein.
Durch die langjährige
Unzugänglichkeit des Geländes kommt dem Geltungsbereich derzeit keine Bedeutung
für die landschafts- oder einrichtungsgebundene Erholung zu.
In der Wander- und Freizeitkarte
Schleswig-Eckernförde sind entlang der nördlichen Geltungsbereichsgrenze ein
überregionaler Fahrradweg sowie ein Wanderwegvorschlag eingetragen. Im
Geltungsbereich wurde die Marina auch für Erholungszwecke genutzt (z.B. Segeln).